Liebe Leserin, lieber Leser
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften in der Treuhandbranche ist unverändert hoch. Arbeitgeber weisen immer wieder darauf hin, dass Mitarbeitende, welche eine Grundbildung mit einer KV-Lehre in der Treuhandbranche absolviert haben, besonders gesucht und geschätzt sind. Zudem bietet dieser Berufseinstieg optimale Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Berufskarriere in unserer Branche.
In der Schweiz sind über 8000 Unternehmen in der Treuhandbranche registriert, welche an die 50 000 Mitarbeitende beschäftigen. Auf der anderen Seite absolvieren pro Jahr knapp 400 Lernende eine kaufmännische Lehre in der Treuhandbranche. Einige wenige tragen somit die Aufwendungen für die Grundbildung eines grossen Teils unseres Berufsnachwuchses.
Um diesem Missverhältnis entgegenzuwirken, hat sich TREUHAND|SUISSE vor geraumer Zeit dazu entschlossen, einen Berufsbildungsfonds in der Branche Treuhand / Immobilientreuhand ins Leben zu rufen. Nun ist es so weit. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) rechnet mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung durch den Bundesrat bis spätestens am 1. Juli 2011.
Ab diesem Zeitpunkt entrichten alle Treuhandbetriebe einen nach Anzahl Mitarbeitenden abgestuften Jahresbeitrag, welcher für eine breitere Abstützung der Rekrutierung und Ausbildung des Berufsnachwuchses sowie zur finanziellen Entlastung der ausbildenden Lehrbetriebe verwendet wird. Mit Kantonen, in denen bereits Berufsbildungsfonds vorhanden sind, werden Vereinbarungen getroffen, damit kein Betrieb doppelt belastet wird.
Wenn es darum geht, eine Verteilung der Ausbildungskosten auf alle Branchenteilnehmenden zu erwirken und so die Lehrbetriebe direkt zu entlasten, ist eines der wesentlichen Ziele erreicht. Es darf aber durchaus die Hoffnung geäussert werden, dass sich weitere Treuhandfirmen dazu entschliessen werden, Lernende auszubilden. Mit Bestimmtheit werden auch in Zukunft in der Branche ausgebildete Berufsfachleute das Rückgrat für ein qualitativ hochstehendes Angebot an Treuhanddienstleistungen bilden.
Ulrich Fink