Liebe Leserin, lieber Leser
Fischsterben im Sambesi! Drei Verkehrstote in Hinterindien! Biber verunstalten Patagonien! Militärputsch am Hindukusch!
Sind solche Informationen wichtig für uns? Erweisen uns die Tageszeitungen damit einen Dienst? Brauchen wir diese Nachrichten? Helfen diese News eventuell den Betroffenen?
Ich frage mich, ob solche Informationen für den Leser sinnvoll sind oder eher den Zeitungen als «technische Lückenfüller» dienen. Natürlich ist es für eine Zeitung täglich eine Herausforderung, jede Seite sinnvoll ohne weisse Löcher zu bedrucken. Dazu braucht es kleine, nicht zu wichtige Beiträge, die eingeschoben oder auch weggelassen werden können.
Aber müssen es so oft Informationen vom Ende der Welt sein, meist negative News und eben von Orten aus einer Welt, zu welcher der Leser allgemein keine Beziehung hat und daher den Bericht gar nicht richtig einordnen kann?
So wissen wir nicht, ob sich im Sambesi jedes Jahr ein Fischsterben während der Trockenzeit ereignet – oder ob es das erste Mal seit Menschengedenken passiert ist. Die Information ist also letztlich nutzlos, ausser dass es unserem Gemüt gut tut zu wissen, dass es uns zum Glück besser geht als den Fischen im Sambesi. Ist dies denn auch der Grund, dass die Presse immer wieder behauptet: «Bad news sell»?
Schön zu wissen, dass Sie Ihre Tageszeitung, aber auch die TV-Nachrichten mit der richtigen «Filterbrille» lesen!
André J. Ginesta