Liebe Leserin, lieber Leser
Wer kennt ihn nicht, den Ausspruch des amerikanischen Wirtschaftsprofessors und Nobelpreisträgers Milton Friedman: «The business of business is business»? – oder mit anderen Worten ausgedrückt: Für ein Unternehmen soll vor allem der Profit zählen. Nun, Herrn Professor Friedman sind die jüngsten Entwicklungen dieser weltweit praktizierten «Optimierungsstrategien» erspart geblieben – er ist im Jahre 2006 verstorben.
In welchem Zusammenhang hat sich der Ökonomie-Papst derart pointiert geäussert? Er hat sich auf kritische Fragen über die Verantwortung eines Unternehmens für seine Umwelt gewehrt! Dass diese Aussage nicht nur zynisch, sondern aus meiner Sicht geradezu verwerflich ist, zeigt – neben den bekannten Umweltskandalen der jüngeren Vergangenheit – auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise. Dabei liegt der ökonomische Wert ethischer Grundsätze als festen und gelebten Bestandteilen des Geschäftsmodells auf der Hand: Förderung der internen Kooperation, Imageverbesserung, Förderung der sozialen Verantwortung und der Ehrlichkeit, Verbesserung der Kommunikation, Limitierung der Geschäftsrisiken, Vermeidung von Betrug, um nur einige zu nennen.
Trotzdem, so scheint es mir, ist weiterhin eine Vielzahl von Managern am Werk, denen die Erkenntnis immer noch als Widerspruch erscheint, dass Ethik eine zwingend profitable Investition ist!
Beat Vögele